Es gibt viel zu tun auf Madagaskar…
Madagaskar, Inbegriff der Tropen, des Urwalds und der Exotik, ist ein "kleiner Kontinent" mit sehr verschiedenen Klimagebieten, vom
tropischen Regenwald über Gebirgsregionen bis zu Savannen und Halbwüsten. Die Trennung von Afrika vor 160 Mio und von Indien vor 80 Mio Jahren ließen eine ganz eigenständige Flora
und Fauna entstehen.
Seit etwa 1500 bis 2000 Jahren wurde es in mehreren Wellen von Menschen besiedelt. Auf dem Hochland finden sich Nachfahren indonesischer Seefahrer, die Bewohner der Küste sind überwiegend afrikanischen Ursprungs. Die begabte Bevölkerung ist lernfreudig und hatte bei der Unabhängigkeit (1960 nach frz. Kolonial-herrschaft) eine gut ausgebildete Mittelschicht.
Die madagassische Hochsprache hat indonesische Wurzeln. Sie wird im ganzen Land verstanden, die regionalen Dialekte weichen aber oft
stark ab. Noch etwa 5% der Bevölkerung sprechen gut Französisch. Der fremde Reisende ("Vazaha") wird traditionell freundlich empfangen.
Nach Unruhen 1972 und folgendem Regimewechsel lag das Land jahrzehntelang im Dornröschenschlaf eines sich sozialistisch
(später ökologisch) nennenden autokratischen Regimes. Die Bevölkerung – bei einer der höchsten Wachstumsraten der Welt und 30 Jahre lang stagnierender oder sinkender
Wirt-schaftskraft – verarmte immer mehr. Noch heute sind die Löhne extrem niedrig – der Mindestlohn beträgt etwa 20,- Eur/Monat, ein Arbeiter verdient um die 1,5
Eur/Tag.
Rund die Hälfte der auf über 25 Millionen angewachsenen Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche.
Nach einem dramatischen Machtwechsel 2002 versuchte eine zunächst marktwirtschaftlich orientierte Regierung den
Entwicklungsrückstand aufzuholen. Die Wachstumsraten waren vielversprechend, auch gestützt von bedeutender internationaler
Hilfe. Doch spürte die Masse der Bevölkerung zunächst wenig von den Erfolgen. In mehreren Gruppen wuchs die Unzufriedenheit. 2009 kam es zu einem blutigen Putsch, gefolgt von
einer jahrelangen, beispiellosen Ausplünderung des Landes. Die Entwicklung wurde um viele Jahre zurückgeworfen, das politisch instabile Land zählt seither zu den ärmsten Staaten
der Welt.
80 - 90% der Bevölkerung gelten als extrem arm.